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Mitten in der Nacht, am frühen Morgen des 6. Dezember, gingen im Warschauer Stadtteil Praga drei Gebäude in Flammen auf, eines nach dem anderen. In jedem Fall hatten Unbekannte sich Zutritt zum Keller verschafft und dort einen Brand gelegt.

In einem dieser Häuser leben zwei Mitglieder des MieterInnen-Verteidigungs-Komitees. Und es war dieses Haus vor dem sich Mitglieder der ZSP-IAA und die beiden Leute das erste mal trafen. Heute werden die AnwohnerInnen dieses Hauses terrorisiert, genau wie die MieterInnen anderer Häuser, die genauso für ihre Rechte kämpfen. Infolge der Brandstiftungen mussten verschiedene BewohnerInnen medizinisch versorgt werden, aber ihr Zustand ist OK.

Es liegt auf der Hand, dass die Stadt und Stadtentwickler nicht in der Lage gewesen sind alle Häuser räumen zu lassen und dass es erst deshalb zu diesen terroristischen Akten kam. Einige der älteren AnwohnerInnen sagen, selbst der Hitler und die Nazis hätten es nicht geschafft den Stadtteil Praga zu zerstören, doch genau das macht jetzt die Stadtverwaltung. Die Brände kommen ihnen wie die „Endlösung“ der MieterInnen-Frage vor.

Als Reaktion auf die hohe Anzahl an Brandstiftungen im Warschauer Stadtteil Praga durch Hauseigentümer, organisieren Mitglieder der ZSP-IAA gemeinsam mit AnwohnerInnen Patrouillen zur Selbstverteidigung. Plakate im ganzen Stadtteil warnen Brandstifter, Kapitalisten und anderen Abschaum davor ihre Hände an den Stadtteil Praga zu legen.

Die Miliz heisst „Okrzejówki", nach Stefan Okrzeja, einem sozialistischen Arbeiteraktivist, der im Jahr 1905 hingerichtet worden ist. Er war einer der wichtigsten Angehörigen der damaligen sozialistischen Kampforganisation. Seine zehnköpfige Gruppe griff hochrangige zaristische Offiziere und Beamten an. Nach einem Bombenanschlag auf eine zaristische Polizeistation im Warschauer Stadtteil Okrzeja wurde er geschnappt und zum Tode verurteilt.

Eine der Hauptstraßen in Praga, die nun im Zentrum der Gentrifizierung liegt, ist nach Okrzeja benannt. Obwohl er ein militanter Sozialist gewesen ist und rechten Regierungen nach dem Niedergang der autoritär-kommunistischen Staaten solche Straßennamen durch neue ersetzten, blieb der Name dieser Straße unangetastet, da Okrzeja als Gegner des Zarismus eingeschätzt wird.

Übersetzt von YOU CAN'T BURN US ALL! und Citizen's Militia Formed

Für mehr Informationen, siehe: www.fau.org